Freitag, 27. Februar 2015

Kunst, Kultur und Taschengeld

Kunst, Kultur und Taschengeld
Gegen den Kunstberater und Händler Helge Achenbach wird ermittelt und der Prozess gemacht. Dabei kommen pikante Details hervor, wie zum Beispiel, dass ein Bild von Georg Baselitz mit dem Titel "Landschaft von Trier" aus dem Jahre 1958 etwa 200'000 Euro im Einkauf kostete, aber, an eine Kunstsammlerin für umgerechnet 875'000 Euro weiterverkauft wurde. Es ist eigentlich absurd. Da kann man sich wirklich wundern und sich fragen, haben diese Sammlerfamilien wirklich keine Ahnung, wie man eine neue Kunstsammlung aufbaut und Ausschau hält nach neuen Talenten. Ich persönlich kenne viele Sammler und Kunsthändler. Sie drehen sich öfters im Kreis und wissen oft nichts ausser den Kapitalismus zu bedienen. Das Taschengeld sitzt bei den Sammlerfamilien nicht straff und man möchte die Impression der Publizität wahrnehmen. Für die Kunsthändler ein willkommenes Geschäft. Ganz egal, so oder so kaufen viele Sammlerfamilien, Institutionen, Wirtschaftsunternehmen und Private keine langfristige Investitionen mit höheren Erträgen. Sie scheuen sich davor, weil sie von den Akademien, Kunsthändlern, Banken, Kunstberatern, Philosophen, Soziologen und zuletzt von den Museen beeinflusst werden und auch etwas eingeschüchtert sind. Sie weilen lieber in der jetzigen Kunstszene, die nichts als Kopien der Kopien reproduziert, oder in den Kunstauktionshäusern zwischen Zürich, Berlin, München, Paris, London und New York. Die wenigsten Sammlerfamilien und Reiche investieren in langfristige Investitionen, in dem sie auf die Suche gehen und selber recherchieren. Wer hätte gedacht, dass eines Tages die Bilder von Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Henri 'Le Douanier' Rousseau extrem hohe Erträge erzielen würden. Damals hat man einen Bogen um sie gemacht und heute können nicht einmal die meisten Reichen diese Bilder leisten und müssen zusehen, wie die Superreichen das Rennen machen. Die Superreichen haben das nötige Kleingeld, um diese Bilder zu ersteigern. Oft stecken hinter solchen Ankäufen auch Investment Trusts, Fonds, Banken et al. Die Reichen müssten eigentlich mit minimalen Preislagen in die langfristige Investitionen investieren und ebenso als Mäzen fungieren. Schlussendlich ist es die Leidenschaft, Vertrautheit, Entspannung sowie das Zusammensein. Es lohnt sich dafür Zeit zu widmen, um nach neuen Talenten zu suchen und folglich den Nachkommen eine Freude und den Weg zu bereiten.

Ausstellungen:

 Van Gogh au Borinage. La naissance d'un artiste.
Musée des Beaux-Arts in Mons; vom 25. Januar bis 17. Mai 2015.
Der Katalog kostet 45 Euro.

 Paul Gauguin
Fondation Beyeler in Riehen; vom 8. Februar bis 28. Juni 2015.
Der Katalog kostet 68 CHF.

 Dschungel in Paris: Die Malerei des Zöllners Rousseau
Musée d'Orsay in Paris; vom 15. März 2006 bis 19. Juni 2006.
Der Katalog kostet 36 Euro.